Die Digitalisierung analoger Jobs

oder: Wer ersetzt den Dachdecker?

Wer in der Computerbranche arbeitet oder auf sonst eine Weise in seinem Job auf Computer angewiesen ist, sieht sich einer rosigen Zukunft gegenüber. Software-Entwickler, Maschinenbauer oder Marketing-Mitarbeiter können sicher sein, dass es in ihrer Branche auch in Zukunft immer etwas zu tun geben wird. Was aber passiert derweil mit den analogen Jobs, in denen der Einsatz von Computern nicht sinnvoll erscheint? Arbeitnehmer in diesen Jobs sehen der zunehmenden Digitalisierung mit einer gewissen Skepsis entgegen. Gibt es Möglichkeiten, auch analoge Jobs durch Computertechnik zukunftsfähig zu machen? Wir schauen uns einige Jobs gerne genauer an:

Der Dachdecker

Digitalisierung in Dachdeckerbetrieben ist beispielsweise durch den Einsatz von Drohnen denkbar. Bereits heute nutzen moderne Dachdeckereien GPS-Systeme, um schnell am Einsatzort zu sein oder Apps zur Zeiterfassung. Auszubildende können durch Lernspiele besser auf ihren Einsatzort vorbereitet werden. Sinnvoll erscheint es auch, per Drohne zuvor den Zustand des Daches zu überprüfen, um den Arbeitsplatz des Dachdeckers sicherer zu gestalten. Kleine Risse oder fehlende Dachziegel können auf diese Weise erkannt und durch den Fachbetrieb ersetzt werden.

Das Callcenter

Die meisten Callcenter nutzen noch die klassischen Telefonsysteme, um Kundenanfragen entgegenzunehmen oder einen Kundendienst anzubieten. Perspektivisch werden sie aber ihren Service auch in den neuen Medien anbieten müssen. Chats, Videotelefonie oder die Betreuung der sozialen Netzwerke werden zunehmend in ihren Aufgabenbereich fallen. Dennoch werden diese Angebote nur begleitend zum Telefondienst angeboten werden. Denn wer eine schnelle Antwort braucht, wird auch weiterhin telefonieren müssen.

Der Lehrer

Lehrer sind in den vergangenen Jahrhunderten ohne digitale Begleitung ausgekommen. Es brauchte eine Tafel, Hefte, Stifte und Bücher, um den Schülern den entsprechenden Lernstoff zu vermitteln. Kurz vor den Ferien wurde – mit etwas Glück – sogar mal der Fernseher angeschaltet, um eine Wissensendung abzuspielen. Aber auch Schulen müssen mit der Zeit gehen, denn Kinder wachsen längst in zwei Welten auf: Der analogen und der digitalen. Daher ist es wichtig, dass die Schule diesen Prozess begleitet. Aufgaben könnten beispielsweise per App gelöst werden. Statt Zettelwirtschaft werden Lösungen einfach in eine Cloud hochgeladen, in der der Lehrer dann direkt die Korrekturen vornehmen kann. So lässt sich auch wesentlich besseres Feedback geben. Hat der Schüler zu einer Lösung noch eine Frage, kann sich an dieser Stelle zwischen ihm und dem Lehrer ein Dialog entspinnen. Die technischen Möglichkeiten dazu existieren bereits, jetzt geht es darum, die nötige Infrastruktur zu schaffen.

Der Musiker

Natürlich ist es heute schon möglich, ganze Töne und Kompositionen auf technischer Basis zu erschaffen. Aber es würde sich wohl kaum ein Publikum finden, das sich in einen großen Saal vor ein paar Computer setzt. Musiker können die Digitalisierung auf anderen Wegen nutzen. Moderne Orchester stellen Ausschnitte ihrer Konzerte auf Youtube ein oder erreichen über die sozialen Netzwerke eine größere Öffentlichkeit.

Am Ende bleibt der Fakt, dass der Mensch inmitten der Digitalisierung noch immer ein zentraler Faktor ist. Denn ein Computer kann vielleicht in der Schule ein Lernprogramm abspielen, aber er wird nicht den Streit zwischen den Mitschülern schlichten oder bei einer schlechten Note trösten können. Der technische Fortschritt schafft unter dem Strich mehr Jobs, als er vernichtet.

Körperlich anstrengende und gefährliche Arbeiten können zunehmend von Maschinen übernommen werden. Der Anspruch an das logische Denkvermögen und an die Soft Skills eines Menschen in vielen Dienstleistungsberufen werden nach wie vor gefragt sein.
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